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Die bessere Hälfte:

Worauf wir uns mitten im Leben freuen können

Eckart von Hirschhausen und Tobias Esch

Zwei Ärzte eine Erkenntnis: Die zweite Lebenshälfte bringt unabhängig von allen sonstigen Faktoren statistisch gesehen mehr Zufriedenheit. Einfach so. Nur weil wir älter werden. Das ist genial. Auch ich kannte als Psychologin, die sich mit Glück und Wohlbefinden befasst, die bemerkenswerte U Kurve bei der es bis zur Lebensmitte mit der Zufriedenheit bergab und dann bergauf geht. Die Fülle der an diese Erkenntnis angedockten Informationen, die Mischung aus Forschung, Interviews und eigenen Erkenntnissen ist einfach Klasse.

Ich habe mich nicht nur gut informiert, sondern auch gut unterhalten. Es gibt wenige Sachbücher, die heute noch mit so viel Liebe zu sinnlichen Details wie Fotos, Papierqualität, Zitaten gestaltet werden. Die Tips, wie sich zu bewegen, mit fröhlichen Menschen zu umgeben, zu meditieren oder warten zu lernen, kennen wir. Doch wir setzen sie meistens nicht um. Daran erinnert uns dieses Buch mitreißend. Mal schmunzelnd, mal nachdenklich, ja auch einmal traurig, wenn es um die Vergänglichkeit absolut jeder glücklichen Situation geht.

Überrascht hat mich, wie oft die Autoren gegen die eigenen Erkenntnisse zu schreiben scheinen wenn sie immer wieder betonen, dass es nun immer normaler wird, krank zu sein, Beschwerden zu haben und eingeschränkt zu sein. Werden diese Gedanken nicht sich selbst erfüllende Prophezeiungen? Wenn ich so denke, verhalte ich mich entsprechend und dann passiert was ich nicht möchte. Obwohl ich dies bedauert habe bleibt der Eindruck sehr gut.

Weil das Buch einfach gelungen ist.

Die Kombination von zwei erfahrenen und bekannten Autoren, die höchst interessantes zu sagen haben, die Einheit von Wissenschaft, Erfahrung und Bühne, die Verbindung von Wissensvermittlung und Möglichkeit zur Selbstreflektion und natürlich ein beglückender Grundtenor machen das Buch zu einer Bereicherung meines Bücherregals. Und ich gestehe, dort wandern nicht viele Bücher hin. Viele, die ich lese, gebe ich weiter. Weil ich sie nicht noch einmal in die Hand nehmen werde. Dieses wird mich ganz oft inspirieren.

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