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Ich arbeite Jahr für Jahr immer wieder an meiner Webseite. Einmal wurde sie gehackt und musste neu erstellt werden. Später musste sie mobiltauglich gestaltet werden. Suchbegriffe wurden optimiert, der Blog verbessert, um anschließend erneut die Suchbegriffe zu optimieren. Und das ist nur die Spitze des Eisberges. Denn parallel dazu landeten Fragen zu Archivierung, Werbung und Datenschutz neu auf meinem Tisch. Jedes Mal denke ich „ gleich ist es geschafft und ich kann mich wieder in Ruhe meiner Arbeit widmen“. Sie wissen bestimmt schon, wie die Realität aussieht: Die Ruhe hält nur wenige Wochen vor und schon gibt es ein neues Tool, ein neues Update, das verstanden und umgesetzt werden will.

Haben wir uns die Digitalisierung gewünscht?

Nein. Schließlich kann man sich nicht wünschen, was man nicht kennt. Doch wir genießen ganz unreflektiert die Vorteile. Programmieren die Waschmaschine vor, und das Fernseherlebnis auf großen Flachbildschirmen in Kinoqualität ist bereits selbstverständlich. Die Apotheke besorgt binnen Stunden unser Medikament, wir können immer und überall Theatertickets online buchen und der elektronische Assistent hilft uns, das Auto zu parken.

Was meinen wir überhaupt, wenn wir von Digitalisierung sprechen? Keiner weiß es genau zu definieren und doch haben wir erst einmal Vorbehalte. Oder tun uns schwer damit. Vor allem, wenn wir andere dafür begeistern sollen. Recherchiert man im Internet, so geht es um die Umwandlung analoger Daten in digitale.

Das war der erste Schritt – z.B. vom Einkaufszettel zur App. Doch richtig interessant wird es dann, wenn es um die Verknüpfung dieser Daten mit den Wünschen anderer Familienmitglieder oder einem intelligenten Kühlschrank geht, der weiß, dass Joghurt öfter nachgekauft wird als Butter.

Sechs Gründe warum Digitalisierung negativen Stress erzeugt

Digitalisierung ist Teil von „new work“ Und „neu“ zu arbeiten heißt eben nicht ein bisschen anders, sondern neu. Warum ist das so schwer:

Unser Gehirn liebt Bekanntes

Es fühlt sich zunächst einmal am wohlsten, wenn sich nichts ändert. Einerseits, weil die ältesten Gehirnanteile aus den Anfängen der Menschheit wissen, dass Veränderungen gefährlich sein können. War die Wasserquelle versiegt oder hatte ein Sturm die Höhle verwüstet, bedeutete das Lebensgefahr. Ähnlich gestresst und ablehnend reagieren wir noch heute auf Veränderungen, obwohl wir nicht in Gefahr sind. Verantwortlich dafür ist der so genannte Neulandinstinkt. Allerdings: Neues zu lernen, dauert 30 Tage bis drei Monate. Begeisterung hilft dabei am besten.

Tipp: Suchen Sie nach einzelnen Aspekten im Rahmen von Digitalisierungsprojekten, die Sie faszinieren und interessieren und nutzen Sie diese als Türöffner für alles weitere.

Wir wollen etwas ändern und gleichzeitig alles beim Alten lassen

Ich finde die Möglichkeiten, Fotos zu versenden, beeindruckend, genieße den engen Kontakt per Bild zum Leben meiner Freunde und profitiere sehr von der Erinnerungsfunktion meines Smartphones.

Aber ich will keine neuen Updates die ohne mein Wollen installiert werden. Ich will nicht, dass Facebook meine Daten speichert usw. Ich möchte die Vorteile der digitalen Welt genießen, jedoch nicht- den Preis dafür zahlen. Das funktioniert leider nicht.
Vieles wurde uns in den vergangenen Jahren durch neue digitale Möglichkeiten tatsächlich abgenommen. Das bedeutet aber gleichzeitig, dass wir uns dieser neuen Welt stellen müssen. Viele glauben, wenn man Ausbildung und Qualifizierung gemeistert hat, reiche es aus. Doch wir leben inzwischen in einer Wissensgesellschaft. Wir werden nie mehr aufhören können zu lernen.

Tipp: Planen Sie Zeitfenster, um sich mit den digitalen Optionen in Privat-und Berufsleben in Ruhe zu befassen.

Wir sind auf diese neue Welt nicht vorbereitet

Die Smartphones sind inzwischen 11 Jahre auf dem Markt und was wir Digitalisierung nennen, hat vor etwa 20 Jahren begonnen. Die industrielle Revolution als Vorgänger und Wegbereiter der digitalen Welt ist etwa 200 Jahre alt. Die Frühmenschen sollen vor etwa 2,8 Millionen Jahren auf der Erde gelebt haben.

Niemand hat uns in Schule oder Ausbildung beigebacht, was auf uns zukommt. Da wir gern die Kontrolle haben, verunsichert das. Vor allem deshalb, weil alte Spielregeln nicht mehr gelten. Das war schon immer so, wenn sich etwas grundlegend ändert. Die ersten Eisenbahnen wurden mit eben solcher Hassliebe begegnet, wie den ersten Kaufhäusern. Alles, was extrem in die Gewohnheiten und Lebensweisen der Menschen eingreift, fasziniert und verunsichert gleichermaßen.

Tipp: Verabschieden Sie sich von altem Denken, z.B.: am Ende eines Tages alle Aufgaben erledigt zu haben. Akzeptieren Sie fließende Übergänge. Dann sind Sie häufiger zufrieden.

Wir vergeuden unsere Ressourcen im Kampf gegen etwas, das längst Realität ist

Es ist keine Option, sich aus der Digitalisierung dieser Welt herauszuhalten. Nicht im Berufsleben und nicht privat. Spätestens am Fahrkartenautomaten oder wenn die Krankenkasse Daten online erhalten möchte, ist jeder gefordert. Besser wäre also „Ja“ zu sagen zu dem, das ohnehin schon ist. Oft halten wir auch an Altem fest, um zu legitimieren, bisher richtig gelebt zu haben. All das kostet Kraft, die wir besser für den selbstbestimmten Umgang mit der aktuellen Situation nutzen sollten.

Tipp: Es geht nicht darum, was früher oder heute richtig oder falsch ist. Es ist nur anders.

Wir konzentrieren uns auf das Negative

Mir macht es besonders zu schaffen, wenn ich etwas nicht verstehe, nicht nachvollziehen kann. Zum Beispiel, warum sich Funktionalitäten auf meinem Rechner nach Updates plötzlich ändern oder meine Mailadressen nach einer Serverumstellung komplett verschwunden sind. Natürlich hat das etwas mit mir zu tun, weil ich mir nicht genug Zeit für digitale Themen nehme. Ich fühle mich durch all die technischen Dinge, über die ich heute nachdenken muss, in meiner Arbeit behindert.

Und doch: Wenn ich dagegen ankämpfe, mich aufrege, verunsichert, empört, erschöpft bin, schade ich nur mir selbst. Mein Gehirn gerät in einen schlechten Zustand und trifft keine guten Entscheidungen. Und die negativen Gefühle wirken nach. Habe ich mich über eine Technikpanne aufgeregt, nehme ich das in meine nächste Tätigkeit mit und verderbe mir z. B. selbst die Freude am Schreiben einer Kolumne.

So ärgern Sie sich nur noch drei Minuten:

Denken Sie süßer schlafen Sie besser

Tipp: Stellen Sie sich dem, was Sie nicht mögen. Wenn etwas vertrauter ist, können Sie es besser handhaben. Sich ein neues Thema erschlossen zu haben, bringt Freude. (Was glauben Sie, warum ich diese Kolumne schreibe?)

Wir können es nicht mehr allein schaffen

Aus der „alten Welt“ stammt das Denken, dass der Einzelne ein Spezialist auf seinem Gebiet ist und in diesem alle Fragen alleine beantwortet. Das gilt zum Teil auch heute noch, weil ich z.B. nicht selbst programmieren möchte. Neu und eine tolle Chance dazu ist, dass gemeinsames Wissen und Können gefragt sind weil die Fragestellungen immer komplexer werden. Gemeinsam etwas zu entwickeln, bereitet viel mehr Freude als allein im stillen Kämmerlein. Lösungen, die ein für alle Mal gelten, wird es in Zukunft kaum noch geben, dafür jedoch Lösungsansätze, die kontinuierlich angepasst und weiterentwickelt werden.

Meine Einladung an Sie: Sorgen wir gemeinsam für mehr Wohlbefinden in der digitalen Arbeitswelt.

Aus dieser Erkenntnis möchte ich lernen und mein neues Vortragsthema mit Ihnen entwickeln. Aus Ihren und meinen Erfahrungen wird ein Vortrag entstehen: Die Kunst des guten Umgangs mit der digitalen Welt. Ich möchte Menschen in Unternehmen zeigen, warum unser Gehirn uns die Akzeptanz von digitalen Veränderungen schwerer anstatt leichter macht, wie wir uns darauf einstellen und unser Gehirn umprogrammieren können. Wie wir den Umgang mit der Digitalisierung selbst steuern anstatt uns steuern zu lassen. Und wie wir lange Belastungszeiten während digitaler Umstellungsprozesse gesund und guter Dinge überstehen.

An diesem Punkt benötige ich Ihre Entwicklungshilfe. Bitte nehmen Sie mit mir Kontakt auf: . Mich interessieren Ihre Erkenntnisse, Erfahrungen und Fragen zum Thema Digitalisierung. Was möchten Sie ganz konkret in einem Vortrag dieses Formates hören und erleben? Was belastet, was beflügelt Sie? Empfehlen Sie das Vortragsthema auch gern weiter. Je mehr Menschen davon wissen und an diesem Thema mitarbeiten, desto stärker profitieren wir alle davon.

Die fünf Fehler, die Sie beim Thema Digitalisierung kennen und vermeiden sollten:

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