Bist Du schon auf den neuen Trend aufgesprungen, der sich Intervallfasten nennt? Die Körperbewussten und Diäterfahrenen unter uns werden sich erinnern, dass das sogenannte Dinner Cancelling bereits früher einmal in Mode war. Ihm wurden Wunderwirkungen zugeschrieben, weil in Tierexperimenten Tiere, die abends kein Futter bekamen, gesünder und länger lebten. Selbst unsere Omas wussten, dass man nach 17 oder 18 Uhr nicht mehr essen sollte, um schlank zu bleiben oder legten einen Reistag ein. Auch vor Jahren schon wurde nach einem üppigen Abendessen zuweilen auf das Frühstück verzichtet. Oder erinnerst Du Dich an Kohlsuppen oder Ananas, die zum Abnehmen eingesetzt wurden?
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Hinter dem neuen Modell mit dem schicken Namen verbirgt sich also altes Wissen. Es wird dafür plädiert Mahlzeiten nur innerhalb von täglich 8 Stunden einzunehmen, d. h. 16 Stunden zu fasten. Die Vorteile sollen vor allem in der Entgiftung, Heilung und Entlastung des Körpers in einer Gesellschaft, die immer mehr isst, liegen. www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/
Während der Fastenzeit bis Ostern habe ich das natürlich getestet, weil ich mir gern selbst eine Meinung zu Gesundheitstipps bilde. Ich entschied mich, abends vor 18 Uhr und morgens nach 10 Uhr zu essen und wollte dies mehrere Wochen durchhalten. Es gelang mir nicht. Weil solch ein Leben völlig ungesellig ist – Du kannst abends entweder nicht ausgehen oder ausgehen und den anderen beim Essen zusehen. Und weil ich nachts vor Hunger wach wurde. Deshalb habe ich die Strategie geändert und lasse nun ab und an das Frühstück ausfallen. Dies ist deutlich leichter für mich und der knurrende Magen stört seltener.
Bevor Du begeistert auf diesen Zug aufspringst, solltest Du die wichtigsten Fehler kennen, um sie zu vermeiden:
Fehler 1: Sich selbst beschummeln
Was willst Du mit dem Intervallfasten erreichen? Ich kenne viele Menschen, mich eingeschlossen, die entgiften, sporteln, immer Neues testen, um etwas für die Gesundheit zu tun. Heimlich geht es aber immer wieder um das Abnehmen. Endlich den Geheimtipp zu finden, der den ersehnten Erfolg bringt. Besser wäre, klar zu formulieren, was Du willst. Eben zum Beispiel eine bestimmte Konfektionsgröße zu erreichen. Bitte achte bei der Zielformulierung darauf, dass sie positiv und attraktiv klingt. Also nicht „ich muss 3 Kilo abnehmen“ oder „ich will nicht mehr so dick sein“ sondern „Ich trage mit Freude mein rotes Sommerkleid in Gr. x; es sitzt locker und steht mir wunderbar“.
Fehler 2: Zu hohe Erwartungen an das Intervallfasten
Egal, ob Dein Ziel ein straffer Körper, Gewichtsverlust oder besserer Schlaf ist – wie bei allen Gesundheitstipps wird es auch hier so sein, dass sie bei manchen Menschen wirken, bei manchen nicht. Hast Du zu hohe und unrealistische Erwartungen, wirst Du dazu neigen, schnell aufzugeben. Vieles wirkt aber langfristig am erfolgreichsten. Die Forschung geht beispielsweise davon aus, dass der Körper ein- bis eineinhalb Jahre braucht, um nachhaltig abzunehmen. Je realistischer Du herangehst, desto mehr Freude wirst Du haben.
Fehler 3: Du hast den Kopf voller Zweifel- auch beim Intervallfasten
Wie viele Diäten hast Du schon probiert bzw. wie oft mit Aloe Vera, Kokosfett, Schüssler Salzen, Hormonen usw. experimentiert? Wahrscheinlich jedes Mal, wenn Du eine überzeugende Empfehlung bekamst. Weil Du gut für Deinen Körper sorgen möchtest. Und dann? Hat es gewirkt oder auch nicht. An schlechte Erfahrungen erinnern wir uns leider besonders intensiv und lange. Daraus erwachsen Zweifel, ob es wohl dieses Mal klappt. Und Sorgen, was, wenn nicht. Diese negativen Gedanken beeinflussen unsere Wahrnehmung, unsere Gefühle und unser Verhalten. Zweifeln wir, nehmen wir die Schwierigkeiten eher wahr oder würdigen das Erreichte nicht genug. Denke besser über die Vorteile des neuen Konzeptes für Dich nach: z.B. die leichte Umsetz-barkeit. Gute Gedanken fördern gute Gefühle und beides gemeinsam – gutes Verhalten.
Fehler 4: Du denkst nicht individuell
Deine Freundin hört begeistert jeden Tag um 16 Uhr auf, zu essen? Sie sieht toll aus, hat Energie ohne Ende und schläft auch noch besser? Das willst Du auch. Doch bei Dir wird dieses schöne Familienritual zelebriert, bei dem sich alle zum Abendessen treffen und gemeinsam kochen und erzählen. Natürlich kannst Du einfach so dabei sitzen. Doch das ist Quälerei und Du wärst eine Spaßbremse. Also bestünde eher die Möglichkeit, das Frühstück wegzulassen. Vielleicht aber ist das Konzept des Intervallfastens auch gar nichts für Dich. Weil Du mehrmals am Tag kleine Portionen brauchst, um den Blutzucker konstant zu halten oder Essen Dir so viel Lebensfreude bringt, die Du nicht missen willst? Du stehst an erster Stelle. Dein Körper ist einmalig und nur Du weisst, was Dir gut tut. Hier kannst Du das ganz einfach testen: https://ilonabuergel.de/intervallfasten/
Fehler 5: Du ignorierst Deinen Stressfaktor durch Intervallfasten
Stress ist der Appetitmacher schlechthin. Das Stresshormon Cortisol sorgt unter anderem dafür, dass der Blutzucker sinkt und Sie Heißhunger bekommen. Stehst Du unter hohem Druck, hast Du viel um die Ohren und gönnst Dir selten Pausen, dann resultiert daraus häufig unkontrolliertes Essen. Lässt Du nun zusätzlich eine Mahlzeit weg, kann dies den Heißhunger befeuern. Du denkst dann ständig an Essen und nimmst während der erlaubten Essenszeiten vielleicht mehr zu Dir, als vorher ohne Essenspausen. Das ist für Gewicht und Gesundheit eher kontraproduktiv. Vor allem dann, wenn es in Deinem Leben zusätzliche Belastungen gibt, zum Beispiel allein im home office zu sein oder die Kinder über lange Zeit selbst zu betreuen, solltest Du Dich nicht noch zwingen, das Essen zu kontrollieren.
Fehler 6: Du übersiehst Deine Stoffwechselsituation
Falls Dich das Thema Gewicht – ähnlich wie bei mir – regelmäßig durch das Leben begleitet, solltest Du folgendes bedenken: Kontrollieren und reduzieren wir die Aufnahme von Nahrungsmitteln immer aufs Neue, verlangsamt sich jedes Mal der Stoffwechsel. Das heißt, nach einer Nahrungsmittelreduktion verbrauchen wir weniger als vorher und nehmen sogar zu, wenn wir lediglich genau wie vorher essen. Das Auslassen einer Mahlzeit beim Intervallfasten führt in der Gesamtkalorienmenge zu ähnlichen Gefahren. Weil Du an einem Tag mit zwei Mahlzeiten weniger Energie zu Dir nimmst als sonst mit drei, kann dies bedeuten, dass Du künftig immer so wenig essen musst, um Dein Gewicht zu halten. Ehe Du startest, solltest Du Dir darüber im Klaren sein.
Fehler 7: Du nimmst das Konzept zu ernst
Bist Du jemand, der Pflichten sehr genau erfüllt? Dann bist Du in Gefahr, darüber Dein Leben und den Genuss zu vergessen. Variiere, höre auf Deinen Körper. Wenn Du erkältet bist oder einen wichtigen Termin hast, verschiebe Deine Fastenstunden. Suche Dir Gleichgesinnte, hab Spaß und lass auch den Gedanken zu, dass sich das Konzept nach einem Test für Dich möglicherweise nicht bewährt. Es gibt zahlreiche andere Ideen, etwas für Körper, Gewicht und Gesundheit zu tun. Da ist für jeden etwas dabei. Du bist ja nicht der Sklave eines Konzeptes, sondern die/der Gestalter/in eines schönen, weil, einmaligen Lebens.
Bonus Hinweis: Du möchtest Dich wohler mit Dir fühlen
Schau einmal genauer hin. Alles wir tun und verändern tun wir in der Hoffnung, uns danach wohler zu fühlen. Der Trugschluss dabei ist dass wir das durch externe Dinge, andere Menschen, eine andere Art zu essen oder trinken nie erreichen werden. Solange wir Bedingugen an unser Wohlbefinden stellen wird es immer neue dafür geben und wir erreichen es nie. In meiner aktuellen Befragung zum Thema Wohlbefinden liegt der Mittelwert lediglich bei 6,82 von 10.
Ob Dir Intervallfasten für Dein Wohlbefinden wirklich etwas bringt kannst Du hier sofort testen: https://ilonabuergel.de/fragebogen-intervallfasten/
Fazit:
Und was mache ich? Ich befasse mich zuerst mit meinem Gedanken und achte jeden Tag beim Thema Körper und Gewicht, aber auch in Arbeit und Familie, auf positive Gedanken.
Essen bedeutet für mich Genuss und Lebensfreude. Ich esse sehr gern und auch gern – viel. Deshalb finde ich die Idee überzeugend, dem Körper ab und zu eine Erholungspause zu gönnen. Ich lasse 1- 2 Mal pro Woche das Frühstück ausfallen und achte darauf, das Frühstück, was ich esse, noch mehr zu genießen und zu zelebrieren. Es ja nicht mehr selbstverständlich. Ich variiere die Häufigkeit des Fastens und habe zwischen den Fastenmorgen immer mindestens einen Tag mit Frühstück, damit sich mein Körper nicht auf die reduzierte Kalorienmenge einschwingt.
Die wichtigsten Überlegungen sind hier zusammengefasst: