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Krisen bewältigen begleitet uns ein Leben lang. Ich habe eine Art „Top 10“ aufgestellt, die mir und hoffentlich auch Dir nützen, wobei Platz 1 der wichtigste ist.

Platz 10 – Krisen bewältigen braucht zuerst Ehrlichkeit

Diese ist, zeitlich gesehen, in einer Krise zuerst erforderlich. Ehrlichkeit heißt sich selbst einzugestehen, dass etwas schief läuft. Und dass ich daran Anteil habe. Niemals kommt eine Krise aus dem nichts, egal ob Krankheit, Beziehungs- oder Arbeitsprobleme. Wir haben durch Angst, Fehler, kleinste Veränderungen, Reizbarkeit oder Traurigkeit zumindest gespürt, dass etwas nicht mehr ist, wie es mal war. Wir wollen es nur nicht wahrhaben, weil wir zu sehr daran hängen, wie alles gerade ist.

Platz 9 – Relativiere die Situation

Krisen bewältigen braucht einen klaren Kopf. In den Monaten meines Kummers habe ich so etwas gedacht wie „nichts gelingt mir“ oder „ich bin in keinem wichtigen Lebensbereich dort, wo ich sein wollte“. Dazu kam ich, weil sich meine Arbeit und meine Partnerschaft anders als gedacht entwickelt hatten und ich so traurig war. In Krisenzeiten fällt es extrem schwer, klar zu denken. Doch gerade dann müssen wir relativieren, um aus den großen Emotionen herauszukommen. Ich habe deshalb alle Lebensbereiche nüchterner betrachtet. Es gab mehr, die funktioniert haben. Gesundheit und Lebensumfeld zum Beispiel, aber auch Familie und Freunde. Schon war die emotionale Wirkung eine andere. Denn es stand plötzlich 2 zu 4.

Platz 8 – Bewegung bringt Erleichterung

Wenn unser Gehirn festfährt – und das tut es, wenn wir Stress haben, angespannt sind, uns negative Emotionen im Griff haben – dann ist Bewegung eine große Hilfe. Wenn der Körper in Bewegung kommt, dann kommt der Geist wieder in Bewegung und bewältigt eher Krisen. Das Stresshormon Cortisol muss abgebaut werden. Sonst überfordert es unser Immunsystem und unsere Emotionen belasten uns. Das heißt, die Bettdecke über den Kopf zu ziehen, muss auch mal sein. Doch dann steh auf und wandere, schwimme, fahre Rad. Selbst alleine zu Hause zu tanzen oder Trampolin zu springen hilft.

Platz 7 – Mach Technikpause

Mein Ziel war, vier Wochen keine Online-Medien zu besuchen oder Nachrichten oder Mails zu lesen. Das habe ich mit zwei Ausnahmen geschafft. Mit dem Smartphone war es schon schwieriger. Ich war entsetzt, wie sehr das Internet meinen Alltag bestimmt: Wer hat geschrieben, schnell mal schauen, wie das Wetter wird, wer der Regisseur eines Filmes war, wann die Öffnungszeiten eines Restaurants sind … Mach Pause. Weil die digitale Welt uns unruhig macht, antreibt, immer mehr nach uns ruft. Wir lassen uns fremdbestimmen. Das kostet Ruhe und Wohlbefinden.

Platz 6 – Ausruhen braucht Zeit

Ich habe mich schon immer bewusst ausgeruht, allerdings zu wenig im Verhältnis zur Belastung und immer mit einem Ziel. Ich wollte danach wieder oder besser funktionieren. In Krisensituationen reicht das nicht mehr. Bewegung ist Erholung – wenn sie zu uns passt und nicht wieder leistungsorientiert ist. Schlafen, Ruhen, Meditieren, Yoga, Entspannungstechniken. Nimm Dir ganz viel Zeit dafür. Es dauert oft länger als gedacht, sich zu erholen, weil wir uns so lange verheizt haben. Erholung niemals besser als jetzt. Ansonsten zwingen uns Körper und Seele demnächst in die Waagerechte. Es gibt drei Tipps wie sich Zeit zu lassen zu tiefem Wohlbefinden führt :ilonabuergel-lass-dir-zeit

Platz 5 – Allein sein heilt

Vielen Menschen fällt es schwer, mit sich allein zu sein. Deshalb lenken wir uns ab, mit Arbeit, Computerspielen, shoppen, Radio, Verabredungen usw. Allerdings haben wir auf diese Weise keinen Zugang zu unseren Bedürfnissen und uns selbst. Und wenn wir sie und uns nicht kennen, kümmern wir uns erst recht nicht genug darum. Oft befürchten wir, dass wir Gefühlen und Erinnerungen begegnen, die wir nicht  haben wollen. Wir wissen nicht, wie wir damit umgehen sollen. Doch wenn wir sie ignorieren, machen sie sich noch drastischer bemerkbar: durch unser Befinden, Unruhe, Krankheitssymptome, Krisen – so lange, bis wir hinschauen. Nur im Alleinsein können wir uns wirklich nah sein und uns selbst mit Liebe, Wertschätzung und Wohlwollen nähren.

Platz 4 – Fasse Mut

Es gehört Mut dazu, sich mit sich zu beschäftigen. Vor allem mit den Seiten an uns, die wir nicht haben wollen. Doch genau die wirken ganz unbewusst aus uns heraus und führen zu dem, was wir Krise nennen. Dabei ist der einzig sinnvolle Weg, sich immer wieder zu fragen, was habe ich damit zu tun, was ist mein Anteil an dieser Situation. Mich hat zum Beispiel getroffen, wenn andere machen, was sie wollen. Zunächst dachte ich, dass hätte mit mir nichts zu tun, weil ich doch selbst auf andere viel und oft Rücksicht nehme. Doch dann forschte ich weiter und mir wurde klar, dass mich dieses Verhalten nur deshalb trifft, weil ich eben oft nicht mache, was ich selbst will, sondern es allen recht machen und gemocht werden will. Es gehört Mut dazu, sich das einzugestehen. Doch danach kann ich meine Verhaltensmuster ändern.

Platz 3 – Krisen bewältigen sich am besten in der Natur

Ich bin jeden Tag mehrere Stunden in der Natur gewandert. Natur baut Stress ab und nimmt uns so, wie wir sind. Sie tut uns so gut, weil wir Teil der Natur sind, was wir in unserem industrialisierten und technisierten Alltag gern vergessen. In der Natur müssen wir nichts leisten. Sie ist einfach für uns da. Ihre Wohltaten kosten nichts. Sie beschenkt uns mit Ruhe, Schönheit, guten Gefühlen. Sich mit der Natur zu befassen heißt außerdem, sich mit sich zu befassen. Denn wir brauchen eben genau diese Balance von Tag und Nacht, laut und leise, langsam und schnell, wir leben nach Rhythmen und Regeln der Natur, die für alle Lebewesen gelten.

Platz 2 – Freude braucht unsere Hinwendung

In Krisen scheint es wenig Schönes oder Freudvolles zu geben, weil wir uns so sehr auf das Unglück, den Kummer, die Probleme konzentrieren. Doch das ist nicht so. Es gibt so viel Freude in jedem Augenblick und sei es nur, dass wir leben und gesund sind. Freude entspannt sofort den Körper, der viel zu oft angespannt ist, bis er irgendwann ganz verspannt. Wir können uns immer ein Lächeln schenken. Wir haben uns. Das ist ein großes Geschenk. Übrigens können wir von Schokolade auch etwas für Krisen lernen und das ist nicht nur Freude:youtubeschokoladeundkrisen

Platz 1 – ICH GUT ALLES GUT

Du weißt, dass es so ist, stimmt‘s? Wenn es Dir gut geht, läuft alles andere wie von allein, Arbeit, Familie, Freundschaften, Sport … Du hast Energie zum Abgeben, gute Lösungen, Du fühlst Dich wohl mit Dir und der Welt und die Welt sich mit Dir. Ich habe schon viele Jahre in diese Richtung gedacht und gearbeitet. Doch an mir selbst habe ich gemerkt, dass ich trotzdem ohne Grund oft nicht wichtig genug für mich war, mich gewundert habe, warum andere Menschen mich nicht wichtiger nehmen. Das hört ab sofort auf. Und ich möchte Dich dabei mitnehmen. Denn unsere Zeit läuft.

 

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